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Bildende Kunst in Sachsen-Anhalt

Die Bildende Kunst kann in Sachsen-Anhalt auf eine lange Tradition zurückblicken. In den Beständen der Museen und Galerien des Landes finden sich viele bedeutende Werke verschiedener Epochen. Viele Künstler Mitteldeutschlands sind durch ihre Werke zu Ruhm gekommen. Einer der prominentesten unter ihnen ist sicherlich Lucas Cranach. In seiner Werkstatt in Wittenberg schuf er zahlreiche herausragende Gemälde, darunter zahlreiche Porträts der Reformatoren. Doch auch andere Orte in Sachsen-Anhalt sind als Zentren der Kunstproduktion weltweit bekannt geworden, so etwa Halle durch Lyonel Feiningers Stadtporträts oder das Bauhaus in Dessau.

Kunst durch die Epochen

Das Landeskunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) verfügt über eine erlesene historische Sammlung, darunter auch beeindruckende Kunstwerke der Klassischen Moderne. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelangten verschiedene spätimpressionistische Werke in die dortige Gemäldesammlung. Die Gemälde der Künstlergruppe „Brücke AG“ gehören ebenso wie Franz Marcs „Die weiße Katze“ (1912) zu den bekanntesten Werken, welche in der halleschen Moritzburg ausgestellt werden. Aber auch die Kunstepochen des Konstruktivismus und der Neuen Sachlichkeit sind in diesem modernen Kunstmuseum hochrangig vertreten. Spektakuläre Sonderausstellungen zu den Meistern der klassischen Moderne, u.a. zu Gustav Klimt (2018) oder den Bauhausmeistern (2019), begeistern jährlich zehntausende Besucher aus ganz Deutschland.

In Dessau befand sie lange die Anhaltische Gemäldegalerie im Schloss Georgium. Aufgrund umfangreicher Sanierungsarbeiten am Schloss musste jedoch vorübergehend eine Interimsausstellung eingerichtet werden. Im Museum für Stadtgeschichte „Johannbau“, können sie eine repräsentative Auswahl dieser Meisterwerke sehen. Mit ca. 2000 Gemälden ist sie die größte Sammlung alter Malerei in Sachsen-Anhalt. Die bekanntesten Werke von Lucas Cranach können hier bestaunt werden. Weiterhin beinhaltet sie einen bedeutenden Bestand niederländischer Werke des 16./17. Jahrhunderts, sowie eine umfangreiche Kollektion Frankfurter Maler der Goethezeit.

In der Landeshauptstadt Magdeburg beeindrucken im Kunstmuseum des Klosters „Unser Lieben Frauen“ bedeutende Skulpturen und Plastiken verschiedener Epochen. Schwerpunkt der Sammlung ist die ostdeutsche Bildhauerei aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Von Umfang und Qualität ist dieser Teil der Sammlung einzigartig in Deutschland.

Gegenwartskunst mit Akzenten

Gleichberechtigt neben einem reichen kunstgeschichtlichen Erbe steht in Sachsen-Anhalt eine aktive und innovative Gegenwartskunst. Künstlerinnen und Künstler des Landes setzen maßgebliche Akzente. Auf zahlreichen Ausstellungen, Symposien und anderen Kunstprojekten bieten sie ein anspruchsvolles, internationales Programm und verdeutlichen mit ihrem Schaffen das kulturelle Potenzial Sachsen-Anhalts. Seit November 2018 hält die digitale Werkdatenbank des Berufsverbands der Bildenden Künstler Sachsen-Anhalt e.V. (BBK) Informationen zum künstlerischen Schaffen in Sachsen-Anhalt bereit.

Strukturell ist Sachsen-Anhalts Kunstszene ebenfalls vorbildlich aufgestellt. Die Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein dient dem Land als exzellente Ausbildungsstätte. Stipendien für den künstlerischen Nachwuchs sind nur eine Form der Kunstförderung in Sachsen-Anhalt.

Die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt ist ein langjähriger Förderer zeitgenössischer Kunst im Land. Durch sie werden immer neue Anregungen gegeben, sich mit unseren regionalen Besonderheiten auf innovative Art auseinanderzusetzen. Sie hat sich ganz dazu verpflichtet, Künstler bei der Umsetzung ihrer Ideen zu unterstützen.

In regelmäßigen Abständen werden besonders talentierte Kunstschaffende vom Land ausgezeichnet. Der Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt ist mit 7.500€ dotiert und wurde erstmal 1992 vergeben. Er wird Künstlern sowohl zur Ehrung ihres Lebenswerks verliehen, als auch für Leistungen, die einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der neueren Kunst im Land darstellen.

Für die Dauer von drei Jahren beruft der für Kultur zuständige Minister turnusmäßig den Kunstbeirat des Landes Sachsen-Anhalt. Als Expertengremium berät er die Landesregierung in Angelegenheiten der bildenden und angewandten Kunst und unterstützt so die Umsetzung der kulturpolitischen Schwerpunkte des Landes.