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Thea­ter & Bühne in Sachsen-​Anhalt

Die thea­ter­his­to­ri­schen Wur­zeln der heu­ti­gen Büh­nen­land­schaft Sachsen-​Anhalts rei­chen bis in das späte 18. Jahr­hun­dert zu­rück. Die ers­ten fes­ten Thea­ter­häu­ser und ste­hen­den En­sem­bles ent­stan­den in den frü­he­ren fürst­li­chen Re­si­denz­städ­ten Des­sau, Bern­burg, Kö­then und Bal­len­stedt.

Das 1788 in Bal­len­stedt er­rich­te­te und im Gast­spiel­be­trieb bis heute be­spiel­te Schloss­thea­ter ist das äl­tes­te Thea­ter­ge­bäu­de in Sachsen-​Anhalt. Vie­len Thea­ter­freun­den gilt es bis heute als ein Juwel sei­ner Art. Die Thea­ter­en­sem­bles in Des­sau und der Lan­des­haupt­stadt Mag­de­burg kön­nen auf eine über 200-​jährige künst­le­ri­sche Ge­schich­te zu­rück­bli­cken. Das An­hal­ti­sche Thea­ter Des­sau ging 2016/17 in seine 222. Spiel­zeit.

Mit dem Goethe-​Theater Bad Lauch­städt ver­fügt das Land über einen kul­tu­rel­len Ge­dächt­nis­ort mit au­then­ti­schem Am­bi­en­te. Die­ses Thea­ter, das nach den Plä­nen Jo­hann Wolf­gang von Goe­thes er­rich­tet und 1802 er­öff­net wurde, ist bis heute im Ori­gi­nal­zu­stand er­hal­ten. Mit einem an­spruchs­vol­len Thea­ter­spiel­plan wird das künst­le­ri­sche Erbe noch heute in zeit­ge­mä­ßer Weise ge­pflegt. In wel­chem Am­bi­en­te könn­te das jähr­lich statt­fin­den­de Fes­ti­val der Deut­schen Spra­che also bes­ser auf­ge­ho­ben sein als hier?

Die Tra­di­ti­on der Hän­del­pfle­ge am Opern­haus Halle lässt sich bis in die frü­hen 1920er Jahre zu­rück­ver­fol­gen. Mit zahl­rei­chen Ba­rock­opern­in­sze­nie­run­gen setzt das Haus auch im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich bis heute künst­le­ri­sche Maß­stä­be.

Tra­di­ti­on und Mo­der­ne lie­gen in der Thea­ter­kunst Sachsen-​Anhalts dicht bei­ein­an­der. Im 20. Jahr­hun­dert war es die Bau­haus­büh­ne in Des­sau, die mit ihren ex­pe­ri­men­tel­len Thea­ter­for­men einen bis heute be­ach­te­ten Bei­trag zur Er­wei­te­rung der äs­the­ti­schen For­men­spra­che leis­te­te. Ak­tu­el­le Thea­ter­pro­jek­te zei­gen, dass das An­re­gungs­po­ten­ti­al die­ses Thea­ter­or­tes bis in die Ge­gen­wart nach­wirkt. Heute wir­ken rund 60 Freie Thea­ter in Sachsen-​Anhalt, die in frei­er Trä­ger­schaft oder als pro­fes­sio­nel­le Ein­zel­künst­ler die Viel­falt der Thea­ter­land­schaft er­wei­tern.

Thea­ter­för­de­rung

An den Thea­ter­stand­or­ten in Halle, Des­sau und Mag­de­burg exis­tiert eine zum Teil Jahr­zehn­te wäh­ren­de frucht­ba­re Zu­sam­men­ar­beit mit in­ter­na­tio­nal be­ach­te­ten Mu­sik­fes­ten. So trägt die Pro­fes­sio­na­li­tät der En­sem­bles zur wei­te­ren Pro­fi­lie­rung und In­ter­na­tio­na­li­sie­rung der Hän­d­el­fest­spie­le in Halle oder der Te­le­mann­fest­ta­ge in Mag­de­burg bei. Auch wird da­durch die At­trak­ti­vi­tät der Pfle­ge des Erbes von Kurt Weill in Des­sau im Rah­men der in­ter­na­tio­na­len Weill-​Festtage ge­stei­gert.

Mit Aus­nah­me von Bad Lauch­städt und Halle, die beide als GmbH ge­führt wer­den, sind die Thea­ter in Sachsen-​Anhalt aus­schließ­lich kom­mu­nal ge­tra­gen. Die Rah­men­be­din­gun­gen der Thea­ter­för­de­rung sind auf der Grund­la­ge öffentlich-​rechtlicher Ver­trä­ge zwi­schen dem Land und den Trä­gern ge­re­gelt. Diese ver­trag­lich ab­ge­si­cher­te För­de­rung bie­tet den Trä­gern und ihren Büh­nen mit­tel­fris­tig Planungs-​ und Fi­nan­zie­rungs­si­cher­heit.