Museum Aschersleben

Bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts gab es den Wunsch, in Aschersleben ein Städtisches Museum zu betreiben. Nach mehreren Umzügen innerhalb der Stadt und Einlagerung der Museumsbestände, wurde das Museum 1955 in einem Ackerbürgerhaus des 18. Jahrhunderts dauerhaft eröffnet. Das Haus war bis 1935 Sitz der Freimaurerloge „Zu den drei Kleeblättern“. 1992 wurden Haus und Grundstück an die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland restituiert und 1993 die Johannisloge „Zu den drei Kleeblättern“ reaktiviert. Seitdem teilen sich Freimaurerloge und Museum gemeinsam das Haus. Im Rahmen des Museumsbesuches ist der Freimaurertempel zu besichtigen – in Deutschland der einzige ständig der Öffentlichkeit zugängliche Tempel einer aktiven Loge.
Im Museum Aschersleben werden Objekte der Stadt- und Regionalgeschichte bewahrt und ausgestellt. Der Sammlungsbestand umfasst ca. 30.000 Objekte, von denen jedoch nur ein Bruchteil ausgestellt ist. Der Fokus liegt auf der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung. Ergänzt wird diese um die Abteilung Ur- und Frühgeschichte sowie von einem Mineralienkabinett und der Paläontologischen Studiensammlung von Prof. Dr. Martin Schmidt mit ca. 13.000 Fossilien und Mollusken. Im Jahr 2011 wurde diese in den UNESCO Geopark aufgenommen und zählt noch heute zu den bedeutendsten ihrer Art in Deutschland.
„STRICHE SPAZIEREN FÜHREN“ mit HEIMAT-Stipendiatin Margit Jäschke
Die Künstlerin Margit Jäschke, deren Arbeitsschwerpunkte in den Bereichen Schmuck, Objekt und Installationen liegen, arbeitet im Museum Aschersleben zu dem Thema „Sammeln“. Dazu konstatiert sie: „Sammeln ist das Auswählen, Zusammentragen und Aufbewahren von Objekten, die einen subjektiven Wert haben. Die Neigung dazu ist so alt wie die Menschheit.“ Ihre künstlerische Bearbeitung ist verbunden mit Fragen wie: „Was heißt sammeln? Hat es auch mit Welterfahrung zu tun? Widersetzt man sich mittels Sammelns nicht auch der sich verflüchtigenden Zeit? Bekommt der Gegenstand dadurch, dass er gesammelt wird, eine andere Bedeutung?“ Im Rahmen des HEIMATSTIPENDIUMS möchte sie den Faden der Sammlung aufnehmen, fortführend neue Objekte konzipieren und eine eigene Sammlung in Korrespondenz zur museumseigenen entstehen lassen.
Am Internationalen Museumstag startet die siebenwöchige Mitmach-Aktion der HEIMAT-Stipendiatin Margit Jäschke. Bis zum 30. Juni 2018 sind alle Besucherinnen und Besucher des Museums eingeladen, die Schmidtsche Sammlung zu erforschen und sich kreativ mit den Exponaten auseinanderzusetzen – Papier und Stifte liegen vor Ort bereit. Es gilt, ein Fossil der Sammlung, das einen besonders anspricht, auszuwählen und zu zeichnen. Alle Zeichnungen werden später ausgestellt. Einige Grafiken werden sogar als Vorlagen auserkoren, von der Künstlerin auf 29 x 29 Zentimeter große Messingplatten übertragen und zur dauerhaften Präsentation in den Boden des Arkadenganges im Museumshof eingelassen. Vielleicht wird auch Ihre Zeichnung somit ein bleibendes Exponat im Museum?
Veranstaltung zum Internationalen Museumstag

Museum Aschersleben, Markt 21, 06449 Aschersleben
Titel: STRICHE SPAZIEREN FÜHREN
Zeichnen ist die Kunst, Striche spazieren zu führen – Paul Klee
Art der Veranstaltung: Die Künstlerin Margit Jäschke wird um 11 Uhr über ihre Arbeit im Museum Aschersleben sprechen, das Projekt STRICHE SPAZIEREN FÜHREN vorstellen und es an diesem Tag begleiten.
Öffnungszeiten Museum & Aktion: 10.00–16.00 Uhr
11 Uhr: Vorstellung des Projekts durch die Künstlerin
Eintritt frei