Menu
menu

UNESCO-Weltdokumentenerbe

Seit 1992 existiert das globale UNESCO-Netzwerk „Memory of the World“. Das Register hat es sich zum Ziel gesetzt, verschiedene internationale Dokumente mit bedeutsamen Stellenwert in Archiven, Bibliotheken und Museen zu sichern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Deutschland ist mit 24 Einträgen im „Memory of the World“-Register vertreten, darunter die Märchen der Gebrüder Grimm, Beethovens Neunte Sinfonie und die Gutenbergbibel. Aus Sachsen-Anhalt sind die Himmelsscheibe von Nebra und die frühen Schriften der Reformationsbewegung eingetragenes UNESCO-Weltdokumentenerbe.

Die Himmelsscheibe von Nebra - Der Bronzeschatz Mitteldeutschlands

Die Himmelsscheibe von Nebra gehört zu den größten archäologischen Funden der Frühbronzezeit. Aufgrund der 3.600 Jahre alten Abbildung von astronomischen Phänomenen zählt sie seit 2013 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Erstmals war in Europa ein astronomisches Zeitmessungsinstrument verfügbar, mit dem Termine über Jahre hinweg exakt bestimmbar gemacht werden konnten. Bis zu ihrer Entdeckung war astronomisches Wissen aus einer so frühen Zeit bislang nur in monumentalen Bauwerken wie etwa Stonehenge bekannt.

1999 entdeckten Raubgräber auf einem Gipfel bei Nebra die aus Bronze angefertigte kreisförmige Platte. Nach einer spektakulären Rettungsaktion ist die Himmelsscheibe heute das berühmteste Exponat der Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle.

Die frühen Schriften der Reformationsbewegung

Ihren Ursprung hatte die Reformationsbewegung in Wittenberg. Dank des Buchdrucks verbreiteten sich die Ideen Luthers innerhalb kürzester Zeit in ganz Europa. Die Folgen der Reformation prägten nachhaltig die Geschichte Europas und der Welt. Aus einem kritischen Impuls gegenüber der kirchlichen Vormachtstellung entstand vielerorts eine neue Gesellschaftsordnung.

Die Schriften der Reformation wurden 2015 in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen. Sie beinhalten 14 Schriften und Briefe Martin Luthers, die er Anfang des 16. Jahrhunderts verfasst hatte. Dazu zählen Luthers Brief an Karl V., Luthers Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“, sowie sein Römerbrief. Diese Schriften hatten einen Bildungsschub und ein neues religiöses und politisches Bewusstsein zur Folge und sind zugleich ein Beleg für die ausgreifenden Kommunikationswege der damaligen Zeit.

Ein Teil der Dokumente wird in Sachsen-Anhalt in der Anhaltischen Landesbücherei Dessau und der Stiftung Luthergedenkstätten aufbewahrt.