Eröffnung Bauhaus Museum Dessau
Am Sonntag, den 8. September 2019, eröffnete das neue Bauhaus Museum Dessau im Beisein von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff seine Pforten. Die Eröffnung des neuen Bauhaus Museums Dessau nannte sie in ihrer Rede einen Höhepunkt im Bauhausjubiläum. "Die Ideen beeinflussen bis heute, wie wir bauen, wie wir wohnen und gestalten", würdigte Merkel das Wirken des Bauhauses.
Mit dem neuen Museum ist es der Stiftung Bauhaus Dessau erstmals möglich, ihre Sammlung in ihrer ganzen Vielfalt und Qualität zu zeigen.
Versuchsstätte Bauhaus
Die neue Ausstellung „Versuchsstätte Bauhaus. Die Sammlung“ erzählt anhand ausgewählter Objekte die ereignisreiche Geschichte der berühmten Schule in Dessau. Ihren Anfang nahm die Schau im November 1976. Damals stellte eine Leipziger Galerie der Stadt Dessau 145.000 Mark für 148 Arbeiten der Bauhäusler in Rechnung. Wenige Woche später wurden diese Objekte im Bauhausgebäude anlässlich des 50. Jahrestages des Bauhauses in Dessau ausgestellt. Der Ankauf bildete den Grundstein der heute über rund 49.000 zählenden Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau.
Im Bauhaus Museum Dessau präsentiert die Stiftung auf einer Ausstellungsfläche von 2.100 qm originale Möbel, Leuchten, Textilien, Fotografien, Zeichnungen und Werke der bildenden Kunst aus der Zeit des Bauhauses. Die Ausstellung veranschaulicht die Visionen, Methoden und Konzepte der Bauhäusler. In thematischen Kapiteln wird gezeigt, dass das Lehren, Gestalten und Bauen am Bauhaus der Veränderung, Verbesserung und Gestaltung der Gesellschaft dienen sollte.
Gleichzeitig verknüpft die Ausstellung räumlich und inhaltlich die zahlreichen Bauhausbauten, die sich von Norden bis Süden wie ein roter Faden durch Dessau ziehen.
Konzept Black Box
Der Entwurf des Museumsgebäudes stammt vom Architekturbüro addenda architects aus Barcelona. Das junge Architekturbüro setzte sich in einem Internationalen Wettbewerb mit seiner Museumskonzeption gegen 830 Einreichungen durch. Besonders überzeugte die Jury das „Haus im Haus“, die sogenannte Black Box. Dabei handelt es sich um einen fast 100 Meter langen und 18 Meter breiten, schwebenden Kubus aus Beton, der das Obergeschoss des Hauses bildet. Das Gesamtgewicht der Blackbox beträgt 2.400 Tonnen, was in etwa dem Gewicht von circa 2.000 Mittelklassewagen entspricht. Er bietet optimale klimatische Bedingungen für die wertvollen Sammlungsobjekte. Ganz anders das Erdgeschoss, das im Kontrast dazu offen und transparent gehalten wurde und Teil der gläsernen Hülle
Im Rahmen eines feierlichen Festaktes wurde im Dezember 2016 im Beisein des Ministerpräsidenten der Grundstein gelegt. Baubeginn war am 2. Mai 2017.
Die Kosten für das Museum beliefen sich auf 28 Millionen Euro, zu je 50 Prozent von Bundes- und Landesmitteln getragen.