Verleihung „Klopstock-Preis für neue Literatur“ 2017
Staats- und Kulturminister Rainer Robra hat am Dienstag, 28. November 2017, in der Welterbestadt Quedlinburg den Schriftsteller Thomas Melle mit dem Klopstock-Preis für neue Literatur ausgezeichnet. Melle erhielt den Preis für sein autobiographisches Werk „Die Welt im Rücken“. Er erzählt in diesem Buch von seiner manisch-depressiven Erkrankung (bipolare Störung). Der Förderpreis ging an den halleschen Lyriker Marco Organo. Er wurde für seine Debütveröffentlichung „Dorfschönheit“ ausgezeichnet. Der Lyrikband erzählt von seiner Kindheit im Geiseltal.
Der „Klopstock-Preis für neue Literatur“ wird für ein deutschsprachiges Werk (Roman, Lyrik, Drama, Reisebeschreibung, Essay) verliehen, das in den letzten vier Jahren vor der beabsichtigten Preisverleihung veröffentlicht wurde, oder für ein literarisches Gesamtwerk. Er ist mit einer Preissumme von 12.000 Euro dotiert.
Klopstock-Preis soll Interesse an Literatur stärken
In seinem Grußwort hob Robra hervor: „Mit dem Klopstock-Preis wollen wir deutschsprachige Gegenwartsliteratur bekannter machen und das Interesse an der Literatur stärken. Wir wollen neugierig machen auf die Möglichkeiten und Potenziale von Sprache und Literatur.“
Robra würdigte Melles Buch als „eindringliche Lektüre. Sie verlangt dem Leser viel ab. Ihr Buch ermöglicht seltene Einblicke in die subjektive Wahrnehmung einer bipolaren Identität. Es ist Ihre Geschichte, und sie will deshalb auch nichts verallgemeinern.“ Den Gedichtband von Organo bezeichnete Robra als ein „sehr beachtliches Debüt. Es ist ein unsentimentaler Blick auf das dörfliche Alltagsleben. Nichts wird verschwiegen: weder die Sonnen- noch die Schattenseiten des Dorflebens. Das Buch entfaltet das Panorama einer scheinbar archaischen Welt. Es ist die Welt Ihrer Kindheit.“