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Clemens Meyer erhält Klopstock-Preis 2020/ Förderpreis für Josephine von Blueten Staub

Der Schriftsteller Clemens Meyer wird mit dem diesjährigen Klopstock-Preis für neue Literatur ausgezeichnet. Er erhält den mit 12.000 Euro dotierten Hauptpreis für sein Gesamtwerk. Der mit 3.000 Euro dotierte Förderpreis geht an die Autorin und Bühnentexterin Josephine von Blueten Staub.

Staats- und Kulturminister Rainer Robra gratuliert dem neuen Preisträger: „Clemens Meyer ist ein herausragender Schriftsteller des deutschen Sprachraums, dem es gelingt, mit seinen allesamt im deutschen Osten angesiedelten Geschichten die gesellschaftlichen Veränderungen und Brüche in den menschlichen Biografien anschaulich zu schildern. Seine Werke sind von erzählerischer und sprachlicher Präzision und einer sensiblen Milieuschilderung geprägt.“ 

Clemens Meyer wurde 1977 in Halle an der Saale geboren. Nach dem Abitur arbeitete er als Bauhelfer, Möbelträger und Wachmann. Von 1998 bis 2003 studierte er am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Im Jahr 2006 erschien sein mittlerweile verfilmter Debütroman „Als wir träumten“ über eine Gruppe junger Männer im Leipzig der Nachwendezeit. Es folgten unter anderem der Roman „Im Stein“ (2013) sowie die Erzählung „Die stillen Trabanten“ (2017). Für sein Werk erhielt Clemens Meyer zahlreiche Preise, darunter den Preis der Leipziger Buchmesse sowie der Deutsche Drehbuchpreis. „Seine Romane, Stories, Essays und politischen Wortmeldungen stehen in den großen Traditionen der klassischen Moderne und sind zugleich so gegenwärtig, wie Literatur es nur sein kann - ohne sich an die Gegenwart zu verraten“, begründete die Jury ihr Urteil.  

Josephine von Blueten Staub wurde 1993 in Magdeburg geboren. Seit 2013 ist sie in der Poetry Slam-Szene aktiv. Sie arbeitet und lebt in Leipzig, wo sie 2017 die Poetry Slam-Stadtmeisterschaft gewann. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin und Bühnenpoetin organisiert und moderiert Josephine Veranstaltungen und Poetry Slam- und Schreib-Workshops. 

„Josephine von Blueten Staub ist eine der wichtigsten Stimmen der literarischen Nachwuchsgeneration Sachsen-Anhalts. Sie erzählt mit psychologischem Feingefühl und beschreibt mit eindringlicher Sprache zwischenmenschliche Beziehungen und die Schattenseiten der Gegenwart“, so Rainer Robra. 

Der Staats- und Kulturminister wird die Preise am 1. September 2020 offiziell in der Welterbestadt Quedlinburg überreichen. 

Hintergrund:

Seit 2015 verleiht das Land Sachsen-Anhalt jährlich den „Klopstock-Preis für neue Literatur“. Er stellt die höchste Auszeichnung des Landes auf diesem Gebiet dar. Eine hierfür eigens eingesetzte Jury bestimmt den Hauptpreisträger. Der Preis wird vergeben für ein deutschsprachiges Werk aus den letzten vier Jahren oder für eine literarisch wertvolle Gesamtleistung. Der Förderpreis wird auf der Grundlage von Vorschlägen des Literaturbeirates verliehen. Er richtet sich an Nachwuchsautoren aus Sachsen-Anhalt, deren Debütveröffentlichung bundesweit Beachtung gefunden hat.

Namenspatron des Preises ist der in Quedlinburg geborene Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803), einer der bedeutendsten Dichter und Literaten des Zeitalters der Aufklärung. Bisherige Hauptpreisträger waren Ann Cotten (2015), Uwe Kolbe (2016), Thomas Melle (2017), Marion Poschmann (2018) und Alexander Kluge (2019).