Alexander Kluge erhält Klopstock-Preis 2019 / Förderpreis für Aron Boks
Der Autor und Filmemacher Alexander Kluge wird mit dem Klopstock-Preis für neue Literatur ausgezeichnet. Er erhält den mit 12.000 Euro dotierten Hauptpreis für sein Lebenswerk. Der mit 3.000 Euro dotierte Förderpreis geht an den Lyriker und Bühnentexter Aron Boks aus Wernigerode.
Verbeugung des Landes vor dem Lebenswerk Kluges
Staats- und Kulturminister Rainer Robra gratuliert dem neuen Preisträger: „Alexander Kluge ist eine Ausnahmegestalt im deutschen Literaturbetrieb. Die Tiefe und Vielfalt seiner Werke scheint beinahe unerschöpflich. Die Verleihung des Klopstock-Preis für neue Literatur ist eine Verbeugung des Landes Sachsen-Anhalt vor dem Lebenswerk dieses herausragenden Literaten.“
Der 1932 in Halberstadt geborene Kluge verfasst vorrangig Kurzgeschichten und bedient sich der Technik der Montage. Als Herzstück seines Schaffens gilt seine über 2000seitige „Chronik der Gefühle“, in der er von Krieg und Erinnerungen erzählt. Kluge prägte aber auch als Stiltheoretiker den Neuen Deutschen Film der 1970er und 1980er Jahre. Mit der Auszeichnung ehrt die Jury „den Literaten Alexander Kluge als einen unbändigen Künstler des verdichteten Zusammenhangs. Seit gut sechs Jahrzehnten lässt er Bilder, Aussagen, Töne in Resonanz treten und lässt dabei immer wieder durch seine Stimme weitere Stimmen sprechen.“
Förderpreisträge Boks ein Wortakrobat
Der Lyriker und Bühnentexter Aron Boks wird mit dem Klopstock-Förderpreis für seinen Roman „Dieses Zimmer ist bereits besetzt“ ausgezeichnet. „Mit Aron Boks ehrt das Land Sachsen-Anhalt einen talentierten jungen Poeten aus der Region, der als Wortakrobat bereits überregionale Bekanntheit erlangt hat. Ich bin guter Hoffnung, dass wir in den kommenden Jahren noch viel von Boks lesen werden“, so Robra.
Der 22-Jährige Boks stammt aus Wernigerode und begann seine Karriere als Poetry Slammer 2016 mit dem Sieg der Stadt- sowie Landesmeisterschaft in Magdeburg. Boks ist als Moderator, Podcaster und Autor tätig. Der Literaturbeirat des Landes Sachsen-Anhalt urteilt über das Werk: „Im Fall von Aron Boks gilt die Formulierung der literarischen ‚Stimme‘ im doppelten Sinne – nicht nur als lesende Stimme, sondern auch, und in erster Linie als zu hörende Stimme hat sich Aron Boks als interessanter Jongleur von Wort und Bedeutung einen Namen gemacht.“
Staats- und Kulturminister Rainer Robra wird beide Preise im Rahmen eines Festaktes am 22. August 2019 in der Welterbestadt Quedlinburg überreichen.