Denkmalpreisträger 2023

Claudia und Volker von Alvensleben sind Preisträger des Denkmalpreises 2023 für ihre bemerkenswerte Restaurierung des Oberhofes in Ballenstedt. Seit 2009 widmen sie sich mit außerordentlichem Engagement der Sanierung der Gebäude und des Parks dieser bedeutenden Gesamtanlage aus dem Spätmittelalter. Der Oberhof zählt zu den herausragenden profanen Baudenkmalen der Harzstadt und war lange Zeit vernachlässigt. Das Ehepaar von Alvensleben erwarb das Anwesen 2009 und begann mit der umfangreichen Sanierung des leerstehenden und stark beschädigten Herrenhauses. Die Restaurierung umfasste die Sicherung des Dachwerks, die Sanierung der Fassaden, die konstruktive Sicherung der Schaugiebel und umfangreiche Arbeiten im Inneren. Zudem wurde der Park behutsam instandgesetzt. Heute öffnen die Bauherren das Anwesen für kulturelle Veranstaltungen und haben das ehemals vergessene Baudenkmal wieder in der Öffentlichkeit präsentiert. Die nahezu abgeschlossene, denkmalgerechte Gesamtsanierung ist von überregionaler Bedeutung und verdient eine Auszeichnung mit dem Denkmalpreis, da die Bauherren neben staatlichen Förderungen erhebliche private Mittel für die Sanierung eingesetzt haben.

Frau Dr. Bühring, langjährig engagiert in der Denkmalpflege, erhält den Denkmalpreis 2023 für ihr beeindruckendes Wirken am Pfarrhof in Möckern. Im Alter von 78 Jahren erwarb sie das wertvolle Denkmal, um es für kommende Generationen zu erhalten. Seit 2016 setzt sie sich mit großem persönlichen Einsatz für die denkmalgerechte Restaurierung und Nutzung des Pfarrhofs ein. Durch ihre Bemühungen konnte nicht nur das Gebäude vor weiteren Schäden bewahrt werden, sondern auch die Nebengebäude repariert und das Pfarrhaus in einen guten Zustand versetzt werden. Neben finanzieller Unterstützung durch Fördergelder ist es vor allem Frau Dr. Bührings außerordentlichem persönlichen Engagement zu verdanken, dass der Pfarrhof gerettet und instandgesetzt wird. Ihr Ziel ist es, den Pfarrhof einer öffentlichen Nutzung zuzuführen und mit der Kirche St. Laurentius und dem Schloss Möckern zu verbinden. Ihr Einsatz diente auch als Inspiration für die Gründung eines Fördervereins, der sich um den Möckerner Schlosspark kümmert.

Der Verein „Rettung Schloss Blankenburg“ e.V. wurde 2005 gegründet, er vereint heute ca. 480 Mitglieder. Ziel des Vereins ist die Sicherung und der Erhalt des Blankenburger Schlosses als Einzeldenkmal, wichtiges Kulturgut mit überregionaler und nationaler Bedeutung und als Wahrzeichen der Stadt Blankenburg mit zentraler historischer Bedeutung. Das Vereinsziel wird unter anderem verwirklicht durch die Mobilisierung einer breiten Öffentlichkeit für die Erhaltung und denkmalgerechte Sanierung des Schlosses. Durch ihr unermüdliches Wirken zum Erhalt des Schlosses konnten die ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder zwischen 2005 und 2023 insgesamt 14 Mio. Euro zum Substanzerhalt des Denkmals einwerben und investieren. Für dieses große Engagement erhielt der Verein im Jahr 2014 die Silberne Halbkugel, den Deutschen Preis für Denkmalschutz des DNK. 2015 wurde der Verein ob der herausragenden Ausführung der Denkmalpflegemaßnahmen mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege ausgezeichnet.
Das Große Schloss Blankenburg wurde wesentlich von 1705 bis 1731 zu einer barocken Schlossanlage umgebaut, die heute noch vorhanden ist. Das Bauwerk gilt als größtes erhaltenes Welfenschloss, es ist ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung. Nach Besitzerwechseln und langjährigem Leerstand wird das Schloss Blankenburg heute vom Rettung Schloss Blankenburg e.V. schrittweise instandgesetzt und wiederbelebt.