Dr. Thomas T. Müller will in als neuer Vorstand und Direktor der LutherMuseen regional und international Impulse setzen: Die Stärkung der Standorte Eisleben und Mansfeld und die Internationalisierung der LutherMuseen nennt er als zentrale Ziele. Müller, der seine neue Position seit 01. Februar inne hat, stellte sich in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Rainer Robra, Vorsitzender des Kuratoriums der LutherMuseen sowie Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt, vor.
Neben den beiden großen Projekten, die die LutherMuseen in den nächsten Jahren maßgeblich beschäftigen – die energetische Sanierung des Lutherhauses in Wittenberg mit der Einrichtung einer neuen Dauerausstellung sowie dem Bauerkriegsgedenken 2024/2025 in Eisleben und Mansfeld – liegen ihm zwei Themen besonders am Herzen. Zum einen möchte er insbesondere die Standorte Eisleben und Mansfeld stärken und sie regional noch fester verankern. Dazu zählt die weitere Verflechtung mit lokalen Akteuren und der Ausbau von entsprechenden Partnerschaften, Netzwerken und Kooperationen vor Ort. Beide Standorte sollen als kulturelle Ankerpunkte in einer Region mit wirtschaftsstrukturellem Entwicklungsbedarf noch aktiver werden und als partnerschaftlich agierende Impulsgeber für Vereine, Verbände und andere Museen wirken.
Zum anderen möchte Dr. Thomas T. Müller die Internationalisierung der LutherMuseen vorantreiben. Von Wittenberg ging vor 500 Jahren auch international ein Impuls aus, der den Ruhm der Stadt als „neues Rom“ in der protestantischen Welt begründete. Diesen Impuls, der bis heute wirkt, möchte er aufnehmen und die LutherMuseen als hervorragenden kulturellen Botschafter der Stadt und des Landes Sachsen-Anhalt durch ein verstärktes internationales Agieren bekannter machen. Potenzial sieht er dabei vor allem im Ausbau der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und internationalen Ausstellungsprojekte. „Neben den grundlegenden musealen Aufgaben Sammeln, Bewahren, Erforschen, Ausstellen und Vermitteln ist es für mich zwingend, dass sich die LutherMuseen heute auch als Orte erkennen, in denen das Leben pulsiert und wo man sich wohl fühlt“, fasst Müller sein Anliegen zusammen. „Dafür ist es wichtig, attraktive Angebote für unterschiedliche Zielgruppen zu entwickeln.“
„Mit Dr. Thomas T. Müller hat Sachsen-Anhalt einen fachlich versierten Reformationsspezialisten gewinnen können, von dessen breitem Erfahrungsschatz und internationalen Kontakten die Stiftung und das Land nur profitieren können“, so Robra. „Das Reformationsjubiläum hat gezeigt, welch enorme wissenschaftlichen und touristischen Potentiale das Thema birgt. Dabei geht es um mehr als Marketing. Es geht um die Vermittlung, Erforschung und Pflege des reformatorischen Erbes als wichtigem Teil unserer Landesidentität. Diese Aufgaben und die Zukunft der Lutherdenkstätten liegen bei Thomas T. Müller in guten Händen.“
Dr. Thomas T. Müller, 1974 im thüringischen Eichsfeld geboren, wuchs in Worbis auf. In Göttingen, Erfurt und Potsdam studierte er Mittlere und Neuere Geschichte, Ur- und Frühgeschichte, Kunstgeschichte und Archivwissenschaften. Von 1999 bis 2005 leitete er das Stadtarchiv Heilbad Heiligenstadt. Nach einer zweimonatigen Tätigkeit als Fachreferent für Kulturgeschichte an den Mühlhäuser Museen wurde er im Februar 2006 deren Direktor. 2016 folgte mit der Dissertationsschrift zur Frühreformation und dem Bauernkrieg im Umfeld der Reichsstadt Mühlhausen seine Promotion. Ebenfalls seit 2016 ist er Vorsitzender der Internationalen Thomas-Müntzer-Gesellschaft, zu deren Gründungsmitgliedern er bereits 2001 gehörte, und von 2019 bis 2022 war er Präsident des Museumsverbandes Thüringen.
Dr. Thomas T. Müller publizierte in zahlreichen Zeitschriften und Sammelbänden zur Geschichte von Reformation und Bauernkrieg, zur Wallfahrtsgeschichte sowie weiteren historischen und kirchenhistorischen Themenkreisen. Er veröffentlichte u. a. eigenständige Arbeiten zur Reformation, dem Bauernkrieg und zu Thomas Müntzer.