Staatsminister und Minister für Kultur Rainer Robra beglückwünscht den neuen Preisträger: „Mit Jakob Ullmann erhält ein herausragender Musikschöpfer den Musikpreis des Landes Sachsen-Anhalt. Er ist ein Künstler, der sich trotz aller Widrigkeiten nie von seinem Weg hat abbringen lassen. Mit seinem umfangreichen kompositorischen Schaffen hat er unserem Musikland zahlreiche Facetten hinzugefügt. Davon profitiert Sachsen-Anhalt in vielfältiger Weise.“
Eine fünfköpfige Jury berät den Kulturminister zur Preisvergabe: „Mit Jakob Ullmann wird ein Künstler geehrt, der sich seit DDR-Zeiten als herausragender, individualistischer Künstler auszeichnet, der nicht an die üblichen Konventionen gebunden werden kann. Seine Musik ist ehrlich und konsequent.“ Durch die Preisverleihung an Ullmann werde „das erste Glied der schöpferischen Kette gewürdigt, weit vor der Verwertung.“
Jakob Ullmann, geboren 1958 in Freiberg, ist als freischaffender Komponist, Autor und Referent tätig. Er schuf Stücke für Orchester und Streichquartette, Werke für Solo-Instrumente und freie Besetzungen, deren Einspielungen mit namhaften Klangkörpern (u.a. Arditti-String Quartet, Ensemble Recherche, Orchester des SWR, des hr und des WDR) verbunden sind. Zwischen 2005 und 2018 war er Lehrkraft (seit 2008 als Professor) für Komposition, Notationskunde und Musiktheorie an der Musikakademie der Stadt Basel. Zu seinen Werken zählen u.a. der Zyklus „voice, books and FIRE“, „disappearing musics“, „HOROS METEOROS“ und „DISTOMO. Ein memorial“. Außerdem war er Mitinitiator des in Halberstadt beheimateten John-Cage-Orgel-Kunst-Projekts „As slow as possible“, welches weit über Sachsen-Anhalt hinaus bekannt ist. Ullmann lebte in seiner Kindheit und Jugend in Naumburg, wohin er 2011 zurückkehrte.
Hintergrund
Seit 2015 vergibt das Land Sachsen-Anhalt den Musikpreis des Landes Sachsen-Anhalt, ab 2016 im zweijährlichen Rhythmus. Der mit 10.000 Euro dotiere Preis richtet sich an Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Musikschaffen und Interpretation, die ein anerkanntes Lebenswerk nachweisen können oder durch ihre bisherige Arbeit eine Weiterentwicklung zu hohen künstlerischen Leistungen erwarten lassen und so einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Musik in Sachsen-Anhalt leisten. Zu den bisherigen Preisträgern zählen u.a. die Anhaltische Philharmonie Dessau und die Pianistin Ragna Schirmer.