Menu
menu

Förderung aus Überzeugung - Zehn Stiftungen bewahren und fördern Kunst und Kultur

Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz

Die Vereinigten Domstifter verstehen sich als Bewahrer eines Kulturerbes von Weltrang sowie als wichtiger Akteur für den Erhalt und die Gestaltung der Kultur- und Naturlandschaft an Saale, Elster und Unstrut. Die Wurzeln der Vereinigten Domstifter reichen bis in das 10. Jahrhundert zurück. Otto der Große gründete im Jahr 968 die Bistümer Merseburg und Zeitz. Während die Merseburger Diözese nach kurzer Unterbrechung durch Kaiser Heinrich II. im Jahr 1004 neu begründet worden war, siedelte der Zeitzer Bischof mit seinem Domkapitel im Jahr 1028 in den neuen Bischofssitz Naumburg über, an der Zeitzer Kathedrale wurde ein Kollegiatstift eingerichtet.

Diese drei geistlichen Institutionen des Mittelalters überdauerten bis in das 20. Jahrhundert hinein als formal unabhängige Einzelinstitutionen. Im Jahr 1930 erfolgte eine tiefgreifende juristische Umwandlung zu Stiftungen öffentlichen Rechts unter einer gemeinsamen Verwaltung in Naumburg sowie unter einem einzigen Aufsichtsgremium: dem Vereinigten Domkapitel. Der Naumburger Dom wurde 2018 als UNESCO-Welterbe anerkannt.

Kulturstiftung Dessau-Wörlitz

Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz ist eine vom Land Sachsen-Anhalt und dem Bund geförderte staatliche Stiftung des öffentlichen Rechts, die das Gartenreich Dessau-Wörlitz als ein zentrales Zeugnis deutscher Kultur und Geschichte pflegt, wissenschaftlich erforscht und vermittelt. In ihrer Obhut befinden sich rund 240 historische Bauwerke. Davon die fünf, teilweise als Museen genutzten Schlösser Wörlitz, Oranienbaum, Mosigkau, Luisium und Großkühnau sowie sechs Gärten und Parks, bedeutende Kunstsammlungen und etwa 7.000 Hektar land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen. Das Gartenreich war Ergebnis der vom Geist der Aufklärung getragenen Reformbemühungen des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740 -1817) und wurde im Jahr 2000 zur UNESCO-Welterbestätte ernannt.

Stiftung Bauhaus Dessau

Die Stiftung Bauhaus Dessau ist eine vom Land Sachsen-Anhalt, dem Bund und der Stadt Dessau-Roßlau geförderte künstlerisch-wissenschaftliche Stiftung öffentlichen Rechts. Ihr Ziel ist es, das Bauhauserbe zu pflegen, zu erforschen und zu vergegenwärtigen. Das Bauhaus mit seinen Stätten in Weimar und Dessau wurde 1996 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Die Erweiterung der Welterbestätte Bauhaus um die Laubenganghäuser und die Bundesschule des ADGB in Bernau wurde im Jahr 2017 von der UNESCO bestätigt. Die Stiftung arbeitet in internationalen Netzwerken und hat sich als bedeutende Forschungseinrichtung etabliert. Für das Bauhausgebäude, die Meisterhäuser und die Siedlung Törten mit den Laubenganghäusern steht die denkmalpflegerische Erhaltung ebenso im Mittelpunkt wie die wissenschaftliche Arbeit des Bauforschungsarchivs. Mit ihren über 50.000 Objekten beherbergt die Stiftung Bauhaus Dessau die weltweit zweitgrößte Sammlung zum Bauhaus, die im 2019 eröffneten Bauhaus Museum Dessau erstmals umfassend präsentiert wird.

Franckesche Stiftungen Halle

Die Franckesche Stiftungen ist eine vom christlichen Geist geprägte Einrichtung, die Menschen aus allen Schichten eine umfassende Bildung und die Fähigkeit zum sozialen Handeln vermittelt. Um 1700 von dem Theologen August Hermann Francke (16631727) als pietistisches Sozial- und Bildungswerk gegründet, erlangte die Einrichtung bald weltweite Ausstrahlung. Die Franckesche Stiftungen ist eine vom Land Sachsen-Anhalt und vom Bund geförderte staatliche Stiftung öffentlichen Rechts mit dem Ziel, ihre Einrichtungen im Sinne ihres Stifters wieder mit Leben zu füllen und ihre überlieferten Sammlungen zu verwalten, zu pflegen, zu erschließen und zugänglich zu machen.

Die beeindruckende frühbarocke Schulstadt, deren historischer Kern Standards in der Sozial- und Bildungsarchitektur setzte, steht auf der Vorschlagliste für das UNESCO-Welterbe. Die Stiftungen bilden mit ihren historischen Sammlungen, mehreren pädagogischen und sozialen Einrichtungen in eigener Trägerschaft sowie mit über 40 Partnern auf dem Gelände ein einzigartiges Potenzial kultureller, pädagogischer, wissenschaftlicher, sozialer und christlicher Aktivitäten und Vernetzungschancen.

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt

Die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt ist eine selbstständige staatliche Stiftung des öffentlichen Rechts und eine der größten ihrer Art in Sachsen-Anhalt. Sie bewahrt, erschließt und präsentiert 18 im eigenen Besitz befindliche Denkmale aus 1.200 Jahren Landesgeschichte zwischen Mittelalter und Moderne. Dazu gehören nicht nur die Dome in Magdeburg, Halberstadt, Havelberg und Halle sowie die Schlösser in Leitzkau, Bernburg, Goseck, Köthen, Letzlingen und Plötzkau.

Auch mittelalterliche Burgen wie die Konradsburg, die Eckartsburg, der Falkenstein im Harz oder die Neuenburg bei Freyburg sowie Kloster Hamersleben reihen sich ein. Hinzu kommen der Domschatz Halberstadt, das Landeskunstmuseum Moritzburg in Halle, Kloster Michaelstein mit Musikakademie und Museum und die Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg. Daneben verwaltet die Kulturstiftung zwei weitere, fördernde Stiftungen: die Stiftung „Kloster Unser Lieben Frauen“ und die „Kloster Bergesche Stiftung“.

Kloster Bergesche Stiftung

Die Kloster Bergesche Stiftung geht zurück auf das Jahr 965, in dem Otto der Große auf dem Johannisberg bei Magdeburg ein Kloster gründete und es großzügig mit Ländereien ausstattete. „Kloster Berge“ entwickelte sich zu einem geistlichen Zentrum in Mitteldeutschland. Die Kloster Bergesche Stiftung wurde im Jahr 1994 wieder errichtet. Seit 2009 ist sie wieder handlungsfähig. Gemäß Stiftungszeck fließen Fördergelder in Kulturbauten und -projekte im Raum Magdeburg sowie in Projekte der zeitgenössischen Kunst über die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt.

Stiftung Kloster Unser Lieben Frauen

Das Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg zählt zu den bedeutendsten romanischen Klosteranlagen in Deutschland. 1698 entstand die Klosterschule „Pädagogium zum Kloster Unser Lieben Frauen“. Nach der Reformation wurde mit dem alten Klosterbesitz 1808 die Stiftung Kloster Unser Lieben Frauen gegründet, die sich der Förderung des Schulwesens widmete. Nach der Wiedervereinigung wurde die Stiftung wieder aktiviert. Seit 2009 ist sie wieder handlungsfähig und fördert kulturelle Projekte in Magdeburg und Umgebung.

Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt

Die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt wurde 1997 gegründet und ist eine vom Land Sachsen-Anhalt und vom Bund geförderte staatliche Stiftung öffentlichen Rechts. In ihrer Obhut befinden sich Luthers Geburtshaus und Sterbehaus in Eisleben, Luthers Elternhaus in Mansfeld sowie das Lutherhaus und das Melanchthonhaus in Wittenberg. Die Häuser in Wittenberg und Eisleben gehören seit 1996 zum Welterbe der UNESCO.

Wichtigste Aufgabe der Stiftung ist die Pflege und Erhaltung dieser reformationsgeschichtlichen Gedenkstätten. Sie betreut die historischen Gebäude, Museen und Sammlungen und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. Darüber hinaus bewahrt, präsentiert und vermittelt die Stiftung das reformatorische Erbe und fördert Forschung und Lehre im Zusammenhang mit der Reformation. Zentrales Anliegen der Stiftung ist dabei ist die Vermittlung der Reformationsgeschichte.

Dazu konzipiert und organisiert sie Ausstellungen und Tagungen, publiziert Forschungsergebnisse und veranstaltet zahlreiche Projekte der Kulturellen Bildung für alle Altersgruppen.

Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt

Im Jahr 2004 wurde die Kunststiftung als Stiftung öffentlichen Rechts errichtet. Ihr Zweck ist die Förderung von zeitgenössischer Kunst und Kultur in Sachsen-Anhalt durch die Vergabe von Stipendien und Projektfördermitteln.

Die Stiftung versteht sich als Wegbegleiterin für künstlerische und kulturelle Projekte, die in Sachsen-Anhalt initiiert werden, ihre Wirkung hier entfalten oder das zeitgenössische künstlerische und kulturelle Leben des Landes über dessen Grenzen hinaus bekannt machen.

Die Initiativprogramme der Stiftung bieten Anregungen, auf regionale Besonderheiten und innovative Entwicklungen der Kunst einzugehen. Die Förderbereiche erstrecken sich über alle Bereiche bildender Kunst – der Malerei, Grafik, Bildhauerei und Architektur, der angewandten Kunst, des Theaters, des Tanzes und des Films, der Musik, Literatur, der Installation und Performance.

Die Stiftung unterstützt Künstler dabei, ihre Arbeit national und international zur Geltung zu bringen.

Stiftungen Gedenkstätten Sachsen-Anhalt

Die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt ist eine selbstständige staatliche Stiftung öffentlichen Rechts. Ihre primäre Aufgabe ist es, dazu beizutragen, dass das Wissen um die einzigartigen Verbrechen während der nationalsozialistischen Diktatur im Bewusstsein der Menschen bewahrt und weitergetragen wird.

Mit ihren sieben Gedenkstätten an neun Standorten ist sie eine der vielfältigsten Einrichtungen der historisch-politischen Bildung in Deutschland. Gemäß ihrem Leitbild tritt die Stiftung für Freiheit, Demokratie und Toleranz ein.

Gedenkstätten sind:

  • Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin
  • Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg
  • Gedenkstätte für die Opfer des KZ Langenstein-Zwieberge
  • Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe
  • Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle
  • Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg
  • Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn.